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Platinrubel Platinmünze
Der Platinrubel ist eine Platinmünze aus Russland und besteht aus rund 97 % Platin. Sie gilt als eine der ersten Platinmünzen weltweit.
Design der Münze
Das Gewicht der Münze wird auf der Münze mit „2 Solotniki und 41 Doli“ (= 10,35 g ) angegeben und dem Aufdruck „ reines Ural-Platin“
Geschichte der Münze
Die Geschichte der Münzen beginnt mit Funden von Nuggets aus Platin in russischen Flüssen aus dem Ural, die vorrangig durch Ländereien der Grafen von Demidow flossen. Die Demidow's hatten es mit Silbererzen zu großem Reichtum gebracht und wollten nun auch das Platin entsprechend nutzen. Aufgrund der hohen Eisenbeimischung von über 10% mussten erst Verfahren entwickelt werden um das russische Platin gegenüber dem reineren Platin aus Kolumbien verarbeitbar zu machen. Der russische Finanzminister Graf Georg von Cancrin unterbreitete dem Zaren Nikolaus I (1825-1855) seine Idee das Platin zur Münzherstellung zu nutzen. Am 25. April 1828 erteilte der Zar den Auftrag Platinmünzen im Wert von 3 Rubel zu prägen. Die Münzen wurden in der gleichen Größe wie die 25-Kopekenmünzen geprägt, waren aber wesentlich schwerer. Diese 3 Rubelmünzen wurden von 1828 bis 1845 hergestellt. Ab 1829 gab es zusätzlich 6 Rubelmünzen in der Größe der 50-Kopekenmünzen. Ab September 1830 folgten dann auch noch 12 Rubel Platinmünzen in der Größe der 1-Rubel-Silbermünzen.
Die Platinmünzen waren bei der Bevölkerung nicht sehr beliebt, auch wegen der unscheinbaren Metallfarbe. Lediglich die Bauern sahen den Vorteil der Platinmünzen, weil sie beim Brand ihrer Holzhäuser wegen der hohen Schmelztemperatur von 1770 Grad Celsius unverändert erhalten blieben. Wegen der mangelnden Akzeptanz wurde ein ganzer Teil der Münzen nach Westeuropa verkauft. Insgesamt wurden in den Jahren bis 1845 14.665 kg Platin zu 11.541 kg Münzen verarbeitet.
Die Herstellung des reinen Platins war damals noch recht aufwendig, da man wegen der hohen erforderlichen Temperatur das Platin nicht ausschmelzen konnte. So musste man es mit Königswasser (Mischung aus Salz- und Salpetersäure) gelöst werden und anschließend mit Salmiaksalz ausgefällt werden. Durch Glühen entstand dann der sogenannte Platinschwamm, der durch mechanisches Pressen zu Rohlingen geformt wurde, die dann noch 1½ Tage geglüht werden mussten. Die so entstandenen Werkstücke wurden dann zu Barren gepresst, die dann wiederum ausgewalzt werden konnten um dann endlich die Münzrohlinge zu erhalten.
Im März 1845 wurde wegen Unwirtschaftlichkeit die Ausfuhr der Münzen verboten und ab Juni 1845 auch die Münzprägung eingestellt. Die Bevölkerung konnte noch 6 Monate die Münzen in andere Silber- oder Goldmünzen umtauschen. So wurden fast 79% der Münzen vom Staat wieder eingesammelt und eingeschmolzen. So ist es verständlich, dass die Platinrubel heute äußerst selten noch zu erhalten sind, obwohl damals mehr als 1,2 Millionen Platinmünzen geprägt worden waren. Dementsprechend ist auch der Wert der Platinrubelmünzen sehr hoch.
Auch damals, nach dem Prägeschluss, gab es noch Nachfrage von Sammlern. Deshalb wurden bis 1890 noch in der St.Petersburger Münze mit alten Originalstempeln Platinmünzen nachgeprägt als sogenannte Novodelmünzen. Daneben hat es wohl auch Fälschungen gegeben. Da für diese späteren Münzen bereits geschmolzenes Platin verwendet wurde, ergab sich die wohl einzigartige Situation, dass die Nachprägungen und Fälschungen reiner und gleichmäßiger im Platingehalt waren als die Originale.