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Kehrprägung und Wendeprägung bei Münzen

Neben geläufigen Unterscheidungen, wie beispielsweise in Gold- oder Silbermünzen, kann man sie auch anhand ihrer Stempelstellung einteilen.

Mit Stempelstellung ist die Positionierung der Bildseite im Verhältnis zur Wertseite gemeint. Die beiden Stempelstellungen sind die Wendeprägung und die Kehrprägung. Dabei wird in der Ausrichtung von vorderen und rückseitigen Motiven zueinander in zwei Möglichkeiten differenziert. 

Verschiedene Münzen aus Gold und Silber in der Kehr- und Wendeprägung.
Verschiedene Münzen aus Gold und Silber in der Kehr- und Wendeprägung.

Kehrprägung

Hält man eine kehrgeprägte Münze in der Hand, sodass das Vordermotiv aufrecht steht, dann kann man diese nach links oder rechts umkehren und auch die Rückseite ist dann aufrecht stehend. Man dreht die Münze also um ihre vertikale Achse. Diese Art der Prägung ist für viele Anlagemünzen die klassische Stempelstellung. Beispiele sind die Anlagemünze Krügerrand aus Silber und Gold, die kanadische Münze Maple Leaf oder die Anlagemünze Britannia. Auch andere Bullionmünzserien, beispielsweise die australische Lunar-Münzserie, die chinesischen Panda-Münzen oder auch der Wiener Philharmoniker werden mit der Kehrprägung hergestellt. Allerdings weisen ebenfalls viele Sonderprägungen in der Ausführung Polierter Platte, im Hochrelief oder kolorierte Münzen diese Stempelstellung auf. Bei deutschen oder österreichischen Zahlungsmitteln ist sie ebenfalls gebräuchlich. Dies war bereits zu Zeiten des Deutschen Kaiserreiches und bei den dazugehörigen Mark-Goldmünzen der Fall.

Wendeprägung

Wendet man eine Münze mit aufrecht stehendem Vordermotiv, dreht sie also um ihre horizontale Achse und erhält dann auch eine aufrecht stehende Rückseite, ist sie wendegeprägt. Vor allem französische Münzen weisen diese Art der Prägung auf – hierzu zählen unter anderem die 20 Francs Goldmünzen "Napoleon III", "Ceres" sowie das Motiv "Marianne" mit dem gallischen Hahn. Allerdings weisen auch modernere Münzen diese Motivausrichtung auf. Die USA prägt beispielsweise die Feingoldmünze American Buffalo als Wendeprägung. Hier stehen sich vorderseitig das Porträt eines Indianers und rückseitig ein nordamerikanischer Büffel gegenüber.

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