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Fairtrade Gold
Das Fairtrade Siegel ist vor allem bekannt von Lebensmitteln wie Kaffee oder Bananen, aber auch reine Rohstoffe wie Gold werden Fairtrade gehandelt. Wie bei allen Fairtrade Produkten steht hierbei die Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit der Produktkette im Vordergrund. Dort, wo die Menschen das Gold tatsächlich mit ihren Händen aus dem Boden holen, soll es fair zugehen und auch zu einer fairen Bezahlung der Minenarbeiter kommen. Anders als im grossen, industriellen Bergbau ist bei "Small Miners" Goldminen, welche nach Fairtrade Standards zertifiziert wurden, der Goldabbau grossteils noch echte Handarbeit. Die FairTrade Organisation sorgt mit ihren Vorgaben dafür, dass alle Minenarbeiter einen gerechten Anteil am Ertrag erhalten, dass deren Kinder zur Schule gehen können, und die Sicherheit und Gesundheit der Goldsucher im Vordergrund steht. Die Fairtrade Prämie ermöglicht es den Gemeinschaften ausserdem, in Projekte wie medizinische Einrichtungen und Schulen zu investieren. Die komplette Lieferkette, von der Mine, über den Transport, die Raffination, die Produktgestaltung, bis zum Handel wird hierbei von FairTrad zertifiziert. Die ESG ist als Edelmetallhändler seit 2016 offizieller Lizenznehmer von Trans Fair e.V. (Fairtrade Deutschland), und bot in den Folgejahren unter der Flo-Id Nr. 34158 Fairtrade Goldbarren aus der Herstellung von Argor-Heraeus an. Da es 2017 zu Lieferschwierigkeiten von Fairtrade zertifiziertem Gold aus Peru kam, wurde die Goldbarrenserie 2018 eingestellt und das Green-Gold Nachfolgeprodukt Responsible-Gold auf den Markt gebracht. Bei einem späteren Rückkauf an uns oder die mit uns zusammenarbeitenden Banken wird für alte ESG Barren aus Fairtrade Gold übrigens weiterhin 2,50 Euro pro Gramm mehr vergütet, als für Barren aus normalem Gold. So relativiert sich beim späteren Verkauf der fairtradeprämienbedingte höhere Kaufpreis.
Die Fairtrade Standards für konfliktfreies Gold gehen übrigens mit ihren Anforderungen noch weit über die Vorgaben der LBMA hinaus. Selbiges gilt für das für die Auropelli Barren verwendete Green-Gold.
Wofür steht Fairtrade Gold - Wo stammt es her?
Fairtrade leistet Pionierarbeit und engagiert sich für den besseren Schutz von Mensch und Umwelt im kleingewerblichen Fairmined Bergbau – damit die Minenarbeiter, ihre Familien und Gemeinschaften ihre Situation aus eigener Kraft nachhaltig verbessern können.
Fairtrade-zertifiziertes Gold wird von kleingewerblichen Bergbau-Organisationen gewonnen, die die Fairtrade-Standards für Gold und Edelmetalle erfüllen. Das bedeutet, dass das Gold verantwortungsvoll abgebaut wurde und die Minenarbeiter Fairtrade-Mindestpreise und -Prämien erhalten haben. Die Fairtrade-Prämie trägt zur sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Entwicklung ihrer Gemeinschaften bei.
Kleinbergbau ist eine sehr arbeitsintensive Tätigkeit, die im Gegensatz zur industriellen Förderung nur einen geringen Technisierungsgrad aufweist. Die Abbaumethoden variieren je nach Beschaffenheit des Gesteins. Im Kleinbergbau arbeiten viele wirtschaftlich benachteiligte Personen, die durch den Goldabbau ihre Einkommenssituation verbessern möchten. Diese Minenarbeiter erwirtschaften nur 15 Prozent des Goldes weltweit, machen dabei aber 90 Prozent der aufgewendeten Arbeitskraft im Gold-Sektor aus. Der Großbergbau genießt oft Vorzugsrechte im Abbau von Edelmetallen, wodurch kleingewerbliche Minenarbeiter von legalen Abbaumöglichkeiten ausgeschlossen sind und daher oft auf informellen Bergbau ausweichen. Dieser findet unter gefährlichen Arbeitsbedingungen und ohne Gesundheits- oder Sicherheitsmaßnahmen statt.
Über 100 Millionen Menschen sind direkt oder indirekt vom kleingewerblichen Goldabbau abhängig. Sie sind gefährlichen Bedingungen ausgesetzt und kämpfen um faire und stabile Preise für ihr Gold. Gemeinden, die vom Bergbau leben, fehlt es häufig an grundlegender Infrastruktur wie sanitären Einrichtungen und sauberem Trinkwasser. Oft gibt es keinen oder nur begrenzten Zugang zu Gesundheitsversorgung und Schulbildung. Entsprechend groß ist die Notwendigkeit für sicherere Arbeitsbedingungen, fairen Marktzugang, Umweltschutz und Transparenz im Handel. Fairtrade leistet Pionierarbeit, damit kleingewerbliche Minenarbeiter im Goldabbau ihre Arbeits- und Lebensbedingungen aus eigener Kraft verbessern können.
Warum sollte man Fairtrade Gold kaufen? Was haben die Menschen vor Ort davon?
Der Großteil des weltweit abgebauten Goldes wird zu Schmuck verarbeitet. Goldschmuck ist bei Konsumenten sehr beliebt und daher eine millionenschwere globale Industrie. Dadurch besteht für Fairtrade großes Potenzial, zu einer Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen im Kleinbergbau beizutragen. Schmuck-Kreationen mit Fairtrade-zertifiziertem Gold schaffen bei Konsumenten ein Bewusstsein für die Herausforderungen im kleingewerblichen Goldabbau und bieten ihnen eine Kauf-Alternative, mit der sie zur Verbesserung vor Ort beitragen können.
Fairmined-Gold steht für eine nachhaltige Zukunft der Minenarbeiter, ihrer Familien und Gemeinschaften.
Minenarbeiterinnen und -arbeiter erzielen durch Fairtrade einen besseren Preis für ihr Gold und gewinnen durch den garantierten Fairtrade-Mindestpreis mehr Sicherheit.
Fairtrade-zertifizierte Minen erhalten über den Mindestpreis hinaus eine Fairtrade-Prämie in Höhe von 2.000 US-Dollar pro Kilogramm Gold. Diese zusätzlichen Einnahmen werden nach demokratischen Prinzipien in Gemeinschaftsprojekte wie Schulen und Gesundheitszentren sowie in die Verbesserung betrieblicher Abläufe investiert. Für Gold, das ohne den Einsatz von Chemikalien gewonnen wurde, erhalten die Minenarbeitergemeinschaften eine höhere Prämie.
Die Standards schreiben vor, dass nur die Bergbau-Gemeinschaften zertifiziert werden können, die legalen Bergbau betreiben. Mit dem Zusammenschluss zu legalen und formalisierten Minenorganisationen werden die Rechte der Minenarbeiter geschützt und die Entwicklung der lokalen Gemeinden gefördert.
Die Fairtrade-Zertifizierung schreibt Schutzkleidung sowie Gesundheits- und Sicherheitstrainings vor. Der Einsatz von Chemikalien zur Goldgewinnung unterliegt einem verantwortungsvollen Umgang und wird so weit wie möglich reduziert. Kinderarbeit ist in Fairtrade-zertifizierten Minen verboten.
Kommen Fairtrade zertifizierte Minen ohne Chemie aus?
Die Fördermethoden variieren je nach Art des Gold-Vorkommens. Aus Flussbetten kann Gold vergleichsweise leicht und unter Einsatz einfacher Werkzeuge gewonnen werden. Aus festem Gestein ist dies nicht so leicht möglich. Hier wird unter Tage Erz abgebaut, das dann außerhalb der Mine weiterverarbeitet wird. Es müssen Chemikalien eingesetzt werden, um aus dem Erz ein Amalgam-Gold-Gemisch zu extrahieren. Häufig verwenden die Minenarbeiter hierfür Quecksilber. Das Gemisch wird im Anschluss erhitzt, sodass das Quecksilber verdunstet und Gold und andere Metalle zurückbleiben. Die Fairtrade-Standards umfassen Vorschriften zur sicheren Verwendung und Aufbewahrung von Quecksilber.
Einige kleingewerblichen Minenarbeiter nutzen Zyanid anstelle von Quecksilber. Dies ist zwar ebenfalls eine gefährliche Chemikalie, Zyanid baut sich aber schneller ab als Quecksilber und ist unter Einhaltung entsprechender Vorsichtsmaßnahmen sicherer in der Handhabung. Zyanid wäscht das Gold aus dem Erz und löst es in Wasser. Dieses Verfahren ist mit hohen Kosten, speziellem Training und längeren Verarbeitungszeiten verbunden und wird daher im Kleinbergbau seltener angewandt. Wenn es jedoch richtig durchgeführt wird, wird dadurch mehr Gold gewonnen und kein Quecksilber mehr benötigt.
Die Umwelt-Auswirkungen von kleingewerblichem Bergbau sind regional sehr unterschiedlich. Abbauprodukte und giftige Substanzen können jedoch zu Luft-, Wasser- und Bodenverschmutzung beitragen. Fairtrade begleitet die Bergbau-Organisationen im Zertifizierungsprozess, um diese Auswirkungen frühestmöglich reduzieren zu können. Gemessen am Output verursacht Kleinbergbau nicht signifikant mehr Umweltverschmutzung als Großbergbau. Da viel kleinere Mengen Erz pro Unze Gold verarbeitet werden, ist das Ausmaß der Umweltschäden insgesamt geringer.
Würden die Fairtrade-Standards den Einsatz von Chemikalien komplett verbieten, wäre dadurch der Großteil kleingewerblicher Minen-Organisationen vom System ausgeschlossen. Oft sind diese aber zunächst auf die Mehreinnahmen durch die Fairtrade-Prämie angewiesen, um in umweltschonendere Technologien investieren zu können. Fairtrade verpflichtet sie, den Gebrauch von Quecksilber und Zyanid innerhalb eines gesetzten Zeitrahmens stark zu verringern und unterstützt sie dabei. An dessen Stelle treten verantwortungsvollere Verfahren und Technologien mit geringeren Auswirkungen auf Mensch und Umwelt.
Ist Recyclinggold eine Alternative?
Die Schmuckindustrie gehört zu den recyclingstärksten Branchen weltweit. Mit Gold wird schon aufgrund seines hohen wertes sorgfältig umgegangen und es wird immer wieder eingeschmolzen und recycelt. Durch Recycling-Gold können jedoch nur 30 Prozent der Nachfrage auf dem Goldmarkt gedeckt werden. Es ist daher unabdingbar, die Probleme im von jeher durch schlechte Bedingungen geprägten Kleinbergbau anzugehen. Fairtrade-Gold trägt direkt zu Entwicklung und Verbesserung der Arbeits- und Lebenssituation von kleingewerblichen Minenarbeitern bei. Recycling ist immer gut, da die Nachfrage nach konfliktfreiem Gold aber nicht rein aus Altgold gedeckt werden kann, ist es wichtig bei der Gewinnung von neuem Gold die Herkunft zu hinterfragen und auf Nachhaltigkeit zu setzen. Hier sind die Vorraussetzungen welche Minen für die Zertifizierung durch Fairtrade mitbringen müssen ein wichtiger Ansatzpunkt. Selbiges gilt für die Minen welche für Valcambi Green-Gold zertifiziert wurden und für unsere Responsible-Goldbarren verwendet wird.