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Wiener Philharmoniker Anlagegoldmünzen
Die im Oktober 1989 erstmals herausgebrachte Goldmünze „Wiener Philharmoniker“ ist die erfolgreichste europäische Goldmünze und laut „World Gold Council“ sogar in den Jahren 1992, 1995, 1996 und 2000 die am meisten verkaufte Goldmünze der Welt. So kurios es bei diesen Erfolgen klingt, fast hätte es diese Münze nicht gegeben.
Größe | Nennwert | Feingold | Gewicht | Abmaße |
---|---|---|---|---|
1 Unze | 2.000ÖS/100€ | 999,9 | 31,103 g | 37,0 x 2,0 mm |
½ Unze | 1.000ÖS/50€ | 999,9 | 15,552 g | 28,0 x 1,6 mm |
¼ Unze | 500ÖS/25€ | 999,9 | 7,786 g | 22,0 x 1,2 mm |
1/10 Unze | 200ÖS/10€ | 999,9 | 3,121 g | 16,0 x 1,2 mm |
1/25 Unze | 4€ | 999,9 | 1,244 g | 13,0 x 1,0 mm |
Geschichte und Design der Münze
Ab November des Jahres1988 ermöglichte eine Gesetzesänderung in Österreich die Ausgabe von reinen Goldmünzen. So kam die Idee auf, eine Goldmünze zu entwerfen, die für die Musik in Österreich steht. Repräsentativ dafür sollte das weltbekannte Orchester der „Wiener Philharmoniker“ stehen. Bei den Orchestermusikern kam die Idee jedoch nicht gut an. Aber der damalige Orchestervorstand, Werner Resel, war von der Idee begeistert und konnte mit seiner Überzeugung auch die Zustimmung des Orchesters erreichen.
So war der Grundstein für die Münze gelegt. Thomas Pesendorfer, heute Chefgraveur der Münze Österreich, entwarf das Motiv. Für eine Seite wählte er acht charakteristische Instrumente des Orchesters aus: 5 Streichinstrumente im Vordergrund, dahinter Horn, Fagott und Harfe. Über den Instrumenten findet sich halbkreisförmig der Schriftzug „Wiener Philharmoniker". Die Gegenseite zeigt die bekannte und berühmte Orgel aus dem großen „goldenen“ Saal des Gebäudes des Wiener Musikvereins. Das Orgelgehäuse wurde von Theophil von Hansen entworfen, der auch der Architekt des ganzen Gebäudes war. Die eigentliche Orgel baute 1872 Friedrich Ladegast. Seitdem musste der Orgelkörper mehrfach überholt oder ausgetauscht werden, zuletzt im Jahre 2011. Das original äußere Erscheinungsbild blieb bei allen technischen Veränderungen unberührt. Über dem Orgelbild steht im Halbkreis „Republik Österreich“ und unter der Orgelbalustrade waagerecht das Feingewicht und „Gold 999,9". Darunter findet sich etwas kleiner das Prägejahr. Am unteren Münzrand ist das Nominal angegeben. Der Münzrand ist gerippt.
Erfolge und Sonderausgaben
Der Nennwert wurde von 1989 bis 2001 in „Schilling“ angegeben. Seit 2002 ist der Euro die offizielle österreichische Währung und so entspricht seitdem der Nominalwert der Münze der Währung des Euros. Dieser Wechsel führte dazu, dass die Münzen des Jahres 2001 besonders begehrt sind, da viele davon eingeschmolzen wurden, weil nach dem 1. Januar 2002 keine Münzen mit der Schilling-Angabe mehr verkauft werden durften.
1989 gab es von den Goldmünzen nur zwei Feingewichte: 1 Unze und 1/4 Unze.
Ab September 1991 kamen dann die 1/10-Unzen Münzen und ab Oktober 1994 dann die ½-Unzen Münzen hinzu.
Von Oktober 1989 bis 2004 wurden mehr als 8,2 Millionen „Gold Philharmoniker" verkauft, das entspricht 5,6 Millionen Unzen oder 174 Tonnen reinen Goldes. Um diesem Verkaufserfolg gerecht zu werden, lies sich die „Münze Österreich" etwas besonderes zum 15-jährigen-Jubiläum der Serie einfallen. Sie stellte 15 Stück einer 1.000 Unzen Goldmünze der „Wiener Philharmoniker“ her mit einem Nennwert von 100.000 €. Der sogenannte „Big Phil“ hat einen Durchmesser von 37 cm und eine Dicke von 2 cm und besteht aus 31,103 kg reinen Goldes. Diese, damals laut Guinness Buch der Rekorde damals weltgrößten Münzen, mussten gegossen werden, da eine Prägung mit diesen Dimensionen noch nicht möglich war. Von den Münzen sind 14 verkauft worden, ein Exemplar blieb nach einer Ausstellungsreise rund um die Welt in Österreich und steht nun im Münzmuseum der Nationalbank in Wien.
Zum 20jährigen Jubiläum der Goldmünzen im Jahre 2009 brachte die „Münze Österreich" eine Sonderprägung mit einem Gewicht von 20 Unzen und einem Nennwert von 2.000 € heraus. Die 622 g reinen Goldes verteilen sich auf einer Münze mit einem Durchmesser von 74 mm und einer Dicke von 8,3 mm . Von der Gesamtauflage von 6.027, was den dreifachen Jubiläumsjahr entsrpricht, gingen 2009 Münzen nach Amerika, 2009 Münzen nach Japan und die restlichen 2009 Münzen waren für Europa bestimmt.
Seit dem Prägejahr 2014 gibt es auch eine Minigodmünze der Wiener Philharmoniker, ein 4,- Euro Goldstück mit einem Feingoldgewicht von 1/25oz, bzw. 1,244g.
Wie erfolgreich die Wiener Philharmoniker Goldmünze Münze ist, ergibt sich aus dem Vergleich, dass alle Münzen übereinander gestapelt den Mount Everest mit seinen 8.850 Meter weit übertreffen und es auf eine Säule von über 15.000 Meter bringen würde.